Wenn Worte wehtun dürfen – Emotionale Tiefe in Jugendromanen

Sandra Strehle • 5. Juli 2025

Wenn Worte wehtun dürfen – Emotionale Tiefe in Jugendromanen

28/2025

Jugendromane können laut und leise zugleich sein. Sie können Herzen berühren, ohne zu schreien, und Tränen auslösen, ohne Pathos. Eine Geschichte kann ohne übersteigerte, theatralische Gefühlsbetonung auskommen. Der Text „ohne Pathos“ will also ehrlich und berührend sein, ohne überdramatisch oder kitschig zu wirken.

Sie handeln von den ersten Verlusten, den ersten Hoffnungen, der ersten Wut und der ersten großen Liebe – und gerade deshalb sind sie oft die emotionalsten Bücher, die wir je lesen. Doch wie gelingt es, diese Tiefe zu erzeugen? Wie schreibt man Figuren, die nicht wie Marionetten wirken, sondern wie echte junge Menschen mit echtem Schmerz, echtem Mut und echter Sehnsucht?

In diesem Blogartikel nehme ich dich mit hinter die Kulissen meiner Arbeit an "Isilove – Geh deinen Weg" und zeige dir, wie emotionale Tiefe entsteht – oder wie du sie selbst als Autor:in erschaffen kannst. Ob du schreibst oder liest: Du wirst am Ende verstehen, warum manche Szenen unter die Haut gehen und andere nicht.

1. Wahrheit fühlt sich an wie Schmerz

Emotionen brauchen kein Drama, sie brauchen Wahrheit. Eine der intensivsten Szenen in "Isilove" ist ein Dialog zwischen Hanna und ihrer Mutter. Es ist kein großes Finale, keine Tränenszene – und doch schreiben mir Testleser:innen, dass genau diese Szene sie tief bewegt hat. Warum?

Weil viele von uns diese Sätze kennen:

"Ende der Diskussion."

"Ich hasse dich!", schrie Hanna.

Diese Sätze stehen stellvertretend für ein ganzes Gefühl: nicht gesehen zu werden. Nicht gefragt zu werden, was man will. Nur funktionieren zu müssen. Und diese Art von Schmerz kennt fast jeder Mensch, der je in einer Erwartungsschleife festhing – egal ob 13 oder 33 Jahre alt.

Gerade Jugendliche stehen oft unter der Last von Erwartungen – von Eltern, Schule, der Gesellschaft. Sie erleben das Spannungsfeld zwischen Anpassung und Identitätssuche. Wenn ein Buch diesen inneren Konflikt einfängt, entsteht Identifikation. Leser:innen fühlen sich nicht nur verstanden, sie fühlen sich gesehen.

2. Zeige, nicht nur beschreibe – aber übersetze Gefühle trotzdem

"Show, don't tell" ist ein guter Ratschlag – aber er wird oft falsch verstanden. Wenn du schreibst: "Hanna war traurig", dann ist das zu wenig. Wenn du schreibst: "Hanna biss sich auf die Lippe, ihre Augen brannten, aber sie sagte nichts", dann wird es besser. Aber das reicht noch nicht.

Denn Leser:innen müssen verstehen, warum sie traurig ist, worin sich dieses Gefühl zeigt – und wie es mit ihrer Geschichte verbunden ist. Emotionen entfalten ihre Wirkung erst im Kontext. Ein Tränenschimmer hat keine Bedeutung, wenn wir nicht wissen, was innerlich gerade zerbricht.

Mein Tipp: Zeige die Handlung, führe sie mit innerer Wahrnehmung zusammen und setze sie in Beziehung zum Konflikt.

Beispiel:
Sophie sah, wie ihre Mutter das Handy weglegte. "Keine Zeit", sagte sie. Schon wieder. Sophies Kiefer spannte sich. Sie wollte nichts mehr sagen. Es hätte nichts geändert.

Hier entsteht Traurigkeit nicht durch das Wort "traurig", sondern durch Geste, Wiederholung und Ohnmacht. Es ist das Gefühl, immer an zweiter Stelle zu stehen. Dieses Gefühl ist nicht laut – es zieht sich leise durch die Seiten und trifft uns dort, wo es wehtut.

3. Was Leser:innen und Autor:innen von Jugendromanen erwarten dürfen – Plot, Inhalt, Figuren, Themen

Jugendromane sind keine leichten Bücher – sie sind Bücher über Übergänge, innere Kämpfe und große Fragen, verpackt in persönliche Geschichten. Sie handeln nicht nur davon, wie es ist, jung zu sein, sondern auch davon, wie es sich anfühlt, zum ersten Mal eine Entscheidung zu treffen, die alles verändern könnte.

Als Leser:in bekommst du:
  • Figuren, die dich an dich selbst erinnern oder dein jüngeres Ich berühren.
  • Konflikte, die so ehrlich sind, dass sie auch Erwachsene bewegen.
  • Themen wie Selbstwert, Freundschaft, erste Liebe, Angst vor Entscheidungen – verpackt in echte Erlebnisse.
  • Eine Geschichte, die dich an die Hand nimmt, aber nicht alles erklärt. Du wirst eingeladen, mitzufühlen – nicht belehrt.
Als Autor:in darfst du:
  • Nicht belehren, sondern erleben lassen.
  • Deinem Plot Tiefe geben, indem du persönliche Fragen stellst: "Was würde ich tun, wenn...?"
  • Deine Hauptfigur ernst nehmen. Ihr Schmerz ist nicht weniger wert, weil sie 16 ist.
  • Nebenfiguren so bauen, dass sie Spiegel oder Kontrast bieten – ein Geschwisterteil, das angepasst ist, eine Freundin, die mitflüchtet statt mitfühlt.
Die Kunst ist, ein Gleichgewicht zu finden: zwischen Tempo und Gefühl, zwischen Entwicklung und Stolpern, zwischen Erwartung und Überraschung. Ein starker Jugendroman darf ruhig lautlos ins Herz krachen. Und genau dort bleibt er.

4. 3 starke Emotionen – 3 Schreibkniffe

Wut: Lass sie sich aufbauen. Eine Figur, die explodiert, ohne dass der Druck spürbar war, wirkt überzeichnet. Zeige Vorzeichen: Blicke, Worte, Schweigen. Wut braucht Reibung, nicht nur Lautstärke. Vielleicht schlägt sie nicht um sich – vielleicht zieht sie sich zurück, verbittert, verschlossen. Auch das ist Wut.

Verlust: Zeige, was fehlt. Nicht nur: „Sie vermisste ihn.“ Sondern: „Der Platz neben ihr blieb leer. Seine Postkarte mit dem Spruch – Ich bin für dich da – hing noch über dem Schreibtisch. Sie nahm die Postkarte ab und legte sie in den Schuhkarton, zusammen mit all seinen Briefen, die sie auswendig kannte.“ 

Verlust hinterlässt Spuren im Alltag, in den kleinsten Details. In Routinen, die plötzlich bedeutungslos werden. In Gegenständen, die zu viel sagen. In Gedanken, die nicht mehr ausgesprochen werden können. In Fragen, die unbeantwortet bleiben. Und manchmal auch in der Entscheidung, etwas wegzupacken, obwohl es wehtut – oder gerade deshalb.

Liebe: Zeige Unsicherheit. Sehnsucht ist oft stärker als Erfüllung. Lass deine Figuren sich annähern, aber nicht sicher sein. Leser:innen spüren das Prickeln, nicht die Erklärung. Liebe ist oft ein Tanz aus Nähe und Distanz – ein Zögern, ein Blick zu viel, ein Satz zu wenig. Und genau das macht sie so lesenswert.

5. Warum emotionale Tiefe Mut braucht

Es ist leicht, eine dramatische Szene zu schreiben. Aber es ist schwer, eine stille Szene zu schreiben, die trifft. Eine, in der es nicht um große Gesten geht, sondern um leise Wahrheiten. Um das Ausbleiben eines Anrufs. Um den einen Moment, in dem alles kippt, obwohl äußerlich nichts passiert.

Dazu brauchst du als Autor:in Mut:
  • Mut, in die dunklen Gedanken deiner Figur zu gehen
  • Mut, Sätze zuzulassen, die weh tun
  • Mut, eigene Erfahrungen einfließen zu lassen, ohne dich zu entblößen
Leser:innen spüren, wenn du ehrlich warst. Wenn du dich nicht hinter Formulierungen versteckt hast. Wenn du dich getraut hast, etwas zu zeigen, das weh tut, ohne es zu lösen. Genau darin liegt die Kraft. Genau das bleibt.

Echte Gefühle: Emotionale Tiefe entsteht nicht durch große Worte, sondern durch echte Gefühle. Ob du "Isilove" liest oder schreibst wie ich – wenn du einmal gespürt hast, dass ein Satz dich trifft wie ein Tritt in den Bauch, dann weißt du: Literatur kann viel. Und Jugendromane vielleicht am meisten.

Frage an dich: Hast du beim Lesen schon mal geweint? Und weißt du noch, bei welchem Satz?
Ich freue mich auf deinen Kommentar – und auf Teil 2 dieser Reihe: "Wie Figurengefühle deine Leser:innen verändern können".
von Tami Leysing 2. September 2025
36/2025 In diesem besonderen Interview nehme ich dich mit hinter die Kulissen meiner Bücher. Ich teile, was mich antreibt, berührt und inspiriert – und warum ich mit viel Herz Geschichten schreibe, die sowohl junge Leser:innen wie auch pferdebegeisterte Seelen erreichen. Über mich als Autorin 1. Was hat dich dazu inspiriert, mit dem Schreiben zu beginnen – und warum gerade eine Geschichte wie Isilove – Geh deinen Weg? Schon als Kind war ich eine Vielleserin, Schreiberin und Träumerin. In meinen Tag- und Nachtträumen war ich stets die Heldin. Mein erstes Buch, das bis heute im Regal steht, hieß Mein kleines Pony. Ich kann mich noch genau erinnern, wie sehr mich die Geschichte eines Fohlens, das sich von seiner Mutter trennen musste, berührte. Diese frühe Sehnsucht nach emotionaler Tiefe und Verbindung war wohl der Samen. Später verschlang ich Stephen King, sein erzählerischer Mut hat mich tief geprägt. Ich bewunderte, wie er Realität und Fiktion verwebt, und merkte im Unterbewusstsein: „Ja, das will ich auch schaffen.“ Überall sah ich Szenen entstehen, fühlte mich inspiriert: Eine Nachbarin auf einer Holzbank, flüchtiger Blick, eine Geschichte. Die erste Szene, die ich je notierte, entstand genau so. Seit 2012 sauge ich alles in mich auf, was es über das Schreiben zu lernen gibt. Doch erst 2019 fühlte ich mich bereit, aus einer Idee ein erstes Manuskript zu formen. Eine Dystopie, die bis heute in der Schublade liegt und wahrscheinlich niemals veröffentlicht werden wird. Heute schreibe ich unter meinem Pseudonym Tami Leysing, das was – eine Kombination meiner kreativen und redaktionellen Identität. 2. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus? Hast du Rituale oder bevorzugte Orte? Mein Alltag folgt einem Rhythmus aus Klarheit und Kreativität. Morgens beginnt der Tag mit einem Kaffee und fünfzehn Minuten schweigsamen Schreiben, quasi meine „Morgenseiten“, um in den Tag zu finden. Danach erstelle ich die ersten Texte für meinen Arbeitgeber. Erst danach wechsle ich zu den Aufgaben, aus meiner Autoren- oder Lektoratstätigkeit. Mein Schreibtisch, ein ruhiger, sonniger Fensterplatz, oder ich verbringe den Nachmittag am Stall bei meiner Islandstute Snerpa und arbeite am Abend. Im Tölt durch die Wälder, oder ein Spaziergang sind die Kraftquellen, die mich in den kreativen Flow bringen. 3. Welche Themen bewegen dich persönlich am meisten – und warum tauchen sie in deinen Büchern auf? Mich faszinieren nicht nur große Gefühle, sondern auch die psychologischen Feinheiten dahinter: Was formt uns? Welche inneren Muster bestimmen unser Denken und Handeln – und wie gelingt es, sich daraus zu lösen oder daran zu wachsen? Es begeistert mich, wie viel Stärke in der ehrlichen Auseinandersetzung mit sich selbst liegt – und genau diese Entwicklung greife ich in meinen Geschichten auf. Ich interessiere mich seit jeher für Selbstfindung, emotionale Verantwortung, Beziehungen und das Erwachsenwerden. Themen, die besonders Jugendliche berühren. In Isilove verflechte ich das Thema Freiheit mit der natürlichen, urteilsfreien Verbindung, die Islandpferde schenken – und ich weiß aus eigener Erfahrung: Pferde sind Spiegel, Seelenpartner, Heimat für Gefühle. 4. Was bedeutet dir Freiheit – im Leben und beim Schreiben? Freiheit ist für mich existenziell, sowohl persönlich als auch kreativ. Wahrscheinlich möchte ich mich auch deshalb nicht auf ein bestimmtes Genre festlegen, weil so unterschiedliche Facetten in mir schlummern. Band 1 der Isilove-Reihe erzählt von Hanna, die sich zwischen Erwartung und Sehnsucht verliert, und durch die Verbindung zu ihrem Pferd Katla lernt, ihrem Herzen zu folgen. Freiheit bedeutet Mut: Mut, seinen Weg zu gehen, seine Stimme zu finden, auch wenn es unbequem ist. 5. Welche Autor:innen oder Werke haben dich geprägt oder begleiten dich bis heute? Oh, da gibt es einige. Ganz sicher, Michael Ende mit seiner Unendlichen Gesichte. Stephen King als einer der produktivsten Autoren unserer Zeit, bleibt eine Inspirationsquelle, aber auch bekannte Autor:innen von Psychothrillern. Wenn es um emotionale Tiefe geht, würde ich Kristin Hannah erwähnen wollen. Ich bewundere Autor:innen, die leise Räume öffnen und starke Empathie zeigen. Fragen zum Buch Isilove – Geh deinen Weg 1. Was macht Isilove – Geh deinen Weg für dich besonders – und worauf dürfen sich Leser:innen freuen? Die Isilove–Reihe ist für mich ein Herzensprojekt, ein Coming-of-Age-Erlebnis für Mädchen ab etwa 11 oder 12 Jahren. Isilove – Geh deinen Weg erzählt von Schulstress, Erwartungsdruck, der ersten Liebe und pferdgestützter Selbstfindung – und davon, wie leise Begegnungen das Innerste bewegen. Leser:innen dürfen sich auf Hanna freuen, die mit Mut, Verletzlichkeit und Herz ihren Weg findet. Und auf Islandpferde, die Nähe, Rhythmus und Erdung schenken. 2. Gab es beim Schreiben eine Szene, die dir besonders nah ging oder schwerfiel? Ja! Tief bewegt haben mich die Dialoge zwischen Hanna und ihrer Mutter. Es ist kein großes Showdown, kein dramatisches Finale, und doch haben Testleser:innen genau diese Szenen als sehr emotional und tiefgründig empfunden. Sätze wie: „Ende der Diskussion.“ oder „Ich hasse dich!“ transportieren einen ganzen Kosmos aus Missverständnis, Erwartung und verletztem Vertrauen. Solche Momente schreibt das Leben, und treffen dadurch besonders. 3. Wie kamst du auf die Idee, Islandpferde mit den Themen Freundschaft und Erwachsenwerden zu verbinden? Die Verbindung wuchs aus meiner persönlichen Leidenschaft: Ich bin begeisterte Islandpferdereiterin, Snerpa ist meine Islandstute, mit der ich durchs Leben tölte und erdende Momente erlebe. Islandpferde wirken ohne Urteil, spiegeln Emotionen und schenken ruhige Stärke. Ideal, um einen inneren Suchprozess zu begleiten und zu spüren. 4. Welche Botschaft möchtest du deinen Leser:innen mitgeben? „Stärke muss nicht laut sein. Leise Wege gelten auch.“ Isilove ist ein Plädoyer für Selbstvertrauen, echte Begegnung, und Mut zur eigenen Stimme. Es soll zeigen, dass Verbindung und Vertrauen, oft sanft, größer und nachhaltiger sein können als jeder Druck. 5. Gibt es eine Figur, in der du dich selbst besonders wiedererkennst? Warum? Ich sehe viel von mir in Hanna: ihre Sehnsucht nach Freiheit, der Druck, den Erwartungen zu genügen, und ihr Bedürfnis, sich zu entdecken. Auch Katla, das Islandpferd, erinnert an meine eigene Stute – stark, sensibel, eigenständig. Die Figuren tragen viel von meiner eigenen Stimme, meiner Empathie und meinem Verständnis für das leise Wachsen. Fragen zu deinem Weg als Autorin und Mensch 1. Was war die größte Herausforderung auf deinem bisherigen Weg als Autorin – und was hast du daraus gelernt? Selbstzweifel und das Jonglieren meiner Arbeit im Marketing, das Schreiben und Lektorieren – all das verlangt Balance. Als freie Lektorin und Autorin lerne ich ständig, mich zu strukturieren, gleichzeitig offen zu bleiben fürs kreative Fließen. Ich habe gelernt: Disziplin mit Herz und Achtsamkeit kann beides, innere Freiheit und klare Umsetzung. Manchmal vergesse ich die Pausen, doch ich spüre schnell, wann es wieder Zeit ist für Entspannung. 2. Wie gehst du mit Selbstzweifeln oder Kritik um? Ich sehe Testleser:innen und konstruktives Lektorat als Geschenk, nicht als Bewertung. Feedback ist Wegweiser, kein Urteil. Und meine Verbindung zu Islandpferden hilft mir, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Zudem nehme ich mir die Freiheit, das anzunehmen, was in mir Resonanz auslöst. 3. Was motiviert dich, dranzubleiben, auch wenn es mal schwierig wird? Die Freude beim Schreiben, die erste Szene, ein vollendets Manuskript. Wenn ich es geschafft habe, aus einer Idee, eine Geschichte wachsen zu lassen. Die Rückmeldung einer Leserin, die sich verstanden fühlt. Und mein Islandpferd, das mir jedes Mal zeigt, dass Verbindung stärker ist als Zweifel. 4. Was bedeutet dir der Kontakt zu deinen Leser:innen? Mir sind die Menschen, die sich wie ich für Bücher begeistern können, sehr ans Herz gewachsen. Es fühlt sich an, wie eine Gemeinschaft, die Nähe zulässt und inspiriert. Ich höre zu, schreibe zurück, und wachse gemeinsam. 5. Wenn du deinem jüngeren Ich einen Rat geben könntest – welcher wäre das? „Vertrau deinem inneren Kompass. Unsicherheit ist kein Hindernis, sondern Treiber – wenn du Mut entgegensetzt. Geh weiter, trotz Zweifel. Dein Weg ist echt, und das Leben führt dich genau dorthin, wo du hingehörst.“
von Tami Leysing 5. August 2025
32/2025 Alles zur Islandpferde-WM 2025 in Birmenstorf: Reiter:innen, Prüfungen, Geschichten und Erlebnisse Vom 3. bis 10. August 2025 verwandelt sich der Hardwinkelhof in Birmenstorf (AG) , nur 30 Minuten von Zürich entfernt, in das Mekka der Islandpferdewelt. Unter dem Motto „The beat goes on! “ erwartet die Community, die sich aus Lesern von Islandpferde-Romanen und echten Fans gleichermaßen zusammensetzt, eine einzigartige Symbiose aus Sport, Kultur & Emotion. Bereits zum dritten Mal ist die Schweiz der Gastgeber, mit mehr als 30.000 Besucher:innen und rund 200 Reiter-Pferd-Paaren aus 18–22 Ländern gestaltet sich die Veranstaltung als internationale Sportfestwoche. Warum das Event besonders ist Dritte Austragung in der Schweiz – Tradition trifft Exzellenz. Das Motto „The beat goes on!“ verspricht eine pulsierende Mischung aus sportlicher Spannung und kulturellem Rahmenprogramm. Ein Besuch ist nicht nur ein Sportereignis, sondern ein Erlebnis: Stallluft, Pferdefell, Begeisterung – gebündelt an einem Ort. 1. Ort, Zeit & Atmosphäre Hardwinkelhof, Birmenstorf AG , ein Reitgelände im idyllischen Aaretal nahe Zürich, eignet sich perfekt für ein Event dieser Größenordnung. Gute Erreichbarkeit per Auto, Bahn oder Bus, ausreichend Parkplätze, Zelte & Camping auf dem Veranstaltungsgelände sowie barrierefreier Zugang machen den Aufenthalt komfortabel für Familien, Senior:innen und Fans. Von Tickets für einen Tag , über Wochenendtickets bis hin zu Wochenkarten und Campingmöglichkeiten, das Angebot ist flexibel und durchdacht für Einsteiger:innen und Enthusiast:innen. Der Livestream über EYJA.tv sowie ein Liveticker mit Zeitplan, Startlisten und Resultaten garantieren, dass Fans weltweit immer up-to-date bleiben. 2. Nationen & Teilnehmer:innen Mit dabei sind 18–22 Länder, von Island selbst über die Schweiz, Deutschland, Österreich bis Schweden. Insgesamt sind rund 200 Reiter:innen mit ihren Islandpferden gemeldet, ein internationales Starterfeld, bei dem Top-Teams aufstrebende Talente treffen. Besonders spannend ist, dass viele weltbekannte Islandpferde-Reiter:innen antreten: Schweiz: u. a. Goldmedaillengewinnerin Lisa Staubli, Lina Neuber, Viviana Jäger, Laetizia Kressig, Josephine Williams Deutschland: Frauke Schenzel, Oliver Egli Island: eine Reihe von amtierenden Weltmeister:innen Favorit:innen auf die Medaillen stehen Máni Hilmarsson, Jóhanna Margrét Snorradóttir, Sara Sigurbjörnsdóttir, Helga Hochstöger und Markus Albrecht‑Schoch (Schweiz) – sie bringen spannende Geschichten mit, oft auch mit Pferden, die nie wieder nach Island zurückkehren dürfen. 3. Disziplinen & sportliche Highlights Mit 24 Prüfungen (18 Sport‑, 6 Zuchtprüfungen) hat die WM viel zu bieten: Tölt Der charakteristische Islandpferde-Tölt glänzt mit Eleganz und hohem Komfort – Pferde schreiten im viertaktigen Rhythmus, ohne Schwungverlust. Für Zuschauer:innen ist der Tölt die Schönheit im Gang – weich, fließend, angenehm anzuschauen. Viele Reiter:innen setzen hier auf Harmonie & Präzision, was die Punktewertung beeinflusst. Fünfgang (Tölt + Pass) Wer erste ein Versmaß im Tölt zeigt, gesellt noch den Pass hinzu – die schnelle, fliegende Gangart zwischen diagonalen Hufenpaaren. Die Kombination ist schwierig, spektakulär und enorm anziehend für Fans, die Technik und Tempo lieben. Passrennen / SPEEDPASS Adrenalin pur: Pferde galoppieren mit hohem Tempo über kurze Strecken – perfekt für Menschen, die Spannung, Rasanz und Action suchen. Die Gäscht:innen fiebern mit jedem Herzschlag mit, wenn die Pferde die Bahn entlangfliegen. Viergang Die klassische Prüfung auf internationalem Niveau, die Tölt, Trab, Pass und Galopp in harmonischer Abfolge verbindet – ein Test für Reiterkunst und Pferdequalität auf Spitzenniveau. Zuchtbeurteilungen Hier präsentieren die besten geprüften Islandpferde ihr Exterieur, Gangqualität und Temperament. International renommierte Zuchtrichter wie Elisabeth Marie Trost, Silke Feuchthofen oder Þorvaldur Kristjánsson bewerten. Die Zuchtprüfungen sind zugleich Schau und Wissensanlass für zukünftige Halter:innen, eine Plattform zur Weiterbildung und Inspiration. 4. Richter:innen & Jury Das Komitee ist prominent besetzt: Sportprüfungen Hauptrichter: Halldór Gunnar Victorsson, Vize: Stefan Hackauf, unterstützt von einem internationalen Panel: Alexander Sgustav, Andreas Windsio, Anna Andersen, Anne Fornstedt, Birgit Quasnitschka, Bram van Steen, Christian Reischauer, Katharina Konter, Lise Galskov usw. Reserverichterinnen wie Inga Trottenberg und Lena Lennartsson stehen bereit, um im Ernstfall einzuspringen. Zuchtprüfungen Verantwortlich sind Elisabeth Marie Trost, Silke Feuchthofen, mit Reserve durch Þorvaldur Kristjánsson und Eythor Einarsson. Das sorgt für ein hohes Maß an Objektivität und internationales Flair bei der Bewertung der Zuchtpferde. Diese Jury garantiert exzellente, faire Bewertungen – ihre Anerkennung bedeutet Prestige für Reiter:innen und Züchter:innen gleichermaßen. 5. Die Rückkehrlosigkeit: Islandpferde verlassen Island – für immer Ein zentrales, emotionales Thema: Seit 1909 besteht ein Importverbot für Pferde nach Island. Jedes Islandpferd, das die Insel verlässt, darf niemals zurück. Somit werden viele der hier eingesetzten Elitepferde nach der WM verkauft. Sie bleiben in Europa, finden neue Besitzer:innen in der Schweiz, Deutschland oder Österreich. Für Islandpferde-Roman-Leser:innen eröffnet sich hier ein Faszinosum: Geschichten von Pferden, die ihre Heimat nie wieder sehen, verbunden mit Hoffnung auf neues Glück bei engagierten Halter:innen. Der Pferdepass, der Chip, die Herkunft, all das könnte eine Rolle in einer Erzählung von Verlust und Neubeginn spielen. Wer weiß, welche Ideen in die Isilove-Reihe von einfließen werden. 6. Rahmenprogramm: Für alle Sinne & Generationen Die Event Town ist Dreh- und Angelpunkt für Unterhaltung neben dem sportlichen Wettkampf: Foodtrucks & Essensstände mit internationalen Spezialitäten Erlebnisstände & Talks, z. B. Workshops zu Islandpferdepflege, Haltung oder Zucht Shoppingmöglichkeiten: Sättel, Reitzubehör, Islandpullis Kindgerechte Mitmachstationen – ideal für Familien Konzerte & Abend-Shows: Als Stargast 2025, die isländische Kultband Stuðlabandið, die mit mitreißender Musik und nordischer Atmosphäre das Publikum begeistern wird. Ob leidenschaftliche Reiter:innen, Familien oder Romanleser:innen: Das Programm hält viel Ansprache und Abwechslung bereit, ein kulturelles Festwochen-Erlebnis. 7. Sponsoren & Partner – lokal & international Die WM wäre ohne starke Partner nicht möglich. Hauptsponsor ist Egli Gartenbau Uster, als Presenting Partner zur Seite. Weitere Unterstützer sind u. a. Bard AG, Epona, Equsana, KLAFS AG, B+M Haus- und Agrotech AG und zahlreiche lokale und internationale Unternehmen. Sponsoring-Möglichkeiten reichen von Prüfungsparten über Infrastruktur bis hin zur Verpflegung. Ideal geeignet für Unternehmen, die sich der Islandpferde-Community präsentieren möchten. Die Präsenz von Unternehmen mit Branchenbezug (Pferdegesundheit, Reitsport, Zucht) unterstreicht die thematische Nähe zur Zielgruppe, die Marken inszenieren sich als Teil einer starken Community. 8. Geschichten & Highlights: Mensch-Tier-Erlebnisse Persönliche Profile Lisa Staubli: Goldmedaillengewinnerin beim MEM – ihr Pferd zeigt beeindruckende Töltqualität. Máni Hilmarsson (Island): ein Favorit, dessen Geschichten mit seinem Pferd immer wieder Spannung versprechen. Markus Albrecht‑Schoch (Schweiz): Der erfolgreiche Schweizer, der in einem mitteleuropäischen Umfeld große Wirkung zeigt. Lebenswege der Pferde Im Zuge der Islandpferde-WM 2025 ist es so, dass „die meisten Pferde aus Island, die zur Weltmeisterschaft kommen, bereits verkauft sind und nach dem Turnier an neue Besitzer, etwa in der Schweiz oder Deutschland, übergeben werden“. Es handelt sich hierbei primär um Islandpferde, die explizit für den internationalen Sporteinsatz nach Europa reisen und nicht mehr nach Island zurückkehren dürfen. Laut offizieller Auskunft der WM-Sprecherin sind diese Käufe im Vorfeld häufig bereits abgeschlossen. Namen oder Details zu einzelnen Pferden mit bestätigt neuem Besitz nach der WM (inklusive Name des Pferdes, Käufer, Land) werden in der aktuellen Presseberichterstattung aus Rücksicht auf Privatsphäre oder laufende Verträge offiziell NICHT veröffentlicht. 9. Qualifikation & Bewertung – Transparenz hinter dem Sport Der Weg zur WM ist anspruchsvoll: nationale Qualifikationen, Mindestnoten in Prüfungen und selektive Auswahlverfahren. Die Jury bewertet Punkte für Gangqualität, Takt, Harmonie, Geschwindigkeit (z. B. im Passrennen) oder natürlichen Komfort (im Tölt). Zuchtbewertungen berücksichtigen Pedigree, Rassestandards und Gangvererbung. Summe: Nur wer vorbereitet, gut trainiert und nervenstark ist, schafft den Weg ins WM-Abenteuer. 10. Der Alltag während der WM Tagesablauf für Zuschauer:innen und Teilnehmer:innen: Morgens: Zuchtbewertungen, Sportprüfungen, intensive Konzentration im Stadion Mittags: Essen in der Event Town, Gespräche mit Aussteller:innen, Entspannung im Schatten Nachmittags: weitere Prüfungen, z. B. Passrennen, Viergang Abends: Konzerte, Talks, Begegnungen – Atmosphäre für Gemeinschaft & Kulturliebe Für Teilnehmer:innen heißt das: Pferdepflege, Aufwärmung, mentaler Fokus. Für Zuschauer:innen: zwischen Sport- & Freizeitprogramm zu balancieren, ein reichhaltiger Tag voller Eindrücke. 11. Warum die WM besonders für Islandpferde-Fans & Romanleser:innen ist Die Themen Heimat & Abschied: Pferde, die nie nach Island zurückkehren, eine emotionale Parallele zu Romanfiguren, die in jeder Geschichte eine mentale Veränderung erleben. Authentizität & Sport: Leser:innen, die sich in Islandpferde-Büchern verlieren, erleben hier echtes Können und Leidenschaft. Mit sind seit meiner Zeit unter Islandpferde-Liebhaber:innen sehr viele Menschen begegnet, die sich über den Freizeitsport hinaus, auch für die Turnierszene begeistern können. Kulturelle Nähe & Spannung: Mit Konzerten, Social Events und Austauschrunden entsteht ein lebendiges Gemeinschaftsgefühl. Islandpferde-Reiten ist ein Gefühl, dass verbindet! 12. FAQs und Checkliste für Besucher:innen & Reisevorbereitung Tickets: rechtzeitig bei Ticketcorner online buchen (Tages-, Wochenend- oder Wochenticket plus ggf. Camping) Anreise: über Zürich, mit Bahn oder Auto, Parkplätze sind gut ausgeschildert Zeitplanung: frühes Kommen ist ratsam. Prüfungen & Zuchtbewertung am Morgen, Rahmenprogramm am Nachmittag/Abend Essen & Verpflegung: Die Event Town ist vielfätig, ihr findet Foodtrucks, lokale Spezialitäten, vegetarisch & vegan möglich Barrierefreiheit: Das Veranstaltungsgelände ist rollstuhlgerecht gestaltet: Überall gibt es barrierefreie Wege, behindertengerechte Toiletten und ausgewiesene Sitzplätze für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Für Senior:innen ist das Areal eben und gut beschildert, Ruhezonen bieten Erholung bei Andrang oder Sommerhitze. Hunde am Gelände: Hunde dürfen grundsätzlich mitgebracht werden, müssen jedoch auf dem Gelände an der Leine geführt werden. Es gibt ausgewiesene Hundezonen sowie Trinkgelegenheiten. Nicht alle Tribünenbereiche sind für Hunde zugelassen. Bei großer Hitze wird empfohlen, auf die Mitnahme zu verzichten. Assistenzhunde sind willkommen! Souvenirs & Merianche: Neben dem offiziellen Shop für Merchandise bieten zahlreiche Aussteller auch Spezialitäten wie Islandwolle-Produkte, Kinderartikel und Accessoires rund ums Islandpferd an. So wie besondere WM-Editionen und limitierte Erinnerungsstücke, die nur vor Ort erhältlich sind. Livestream/Liveticker: Für Nichtanwesende: EYJA.tv und Live-Ticker mit Echtzeitinfos Das Streaming-Angebot von EYJA.tv zur Islandpferde-Weltmeisterschaft 2025 ist kostenpflichtig. Notfallservice: Erste-Hilfe-Station auf dem Gelände, es sind mehrere Erste-Hilfe-Stationen und geschultes Personal vor Ort. Für Kinder und vermisste Personen gibt es einen zentralen Treffpunkt/Infopoint. Geändeplan & Orientierung: Orientierungshilfen (Geländepläne) gibt es direkt an den Eingängen, bei der Info-Theke und online auf der Veranstaltungswebsite. Wichtige Punkte wie Erste Hilfe, Sanitäreinrichtungen, Essensstände und Zuschauertribünen sind klar ausgeschildert. QR-Codes auf dem Gelände führen zur digitalen Karte und zur Übersicht des Tagesprogramms. Weitere Hinweise. Für Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder Fragen gibt es einen Info- und Servicepoint. Die Veranstalter empfehlen an heißen Tagen Sonnenschutz, ausreichend Wasser und ggf. kleine Sitzkissen für die Tribüne. Schirme sind auf den Tribünen nicht gestattet, Regencapes werden verkauft. 13. Ein Erlebnis für Herz & Leidenschaft Die Islandpferde-WM 2025 in Birmenstorf ist weit mehr als ein Wettkampf: Eine Internationale Bühne für Reitsport, Zucht und Kultur. Eine emotionale Reise von Heimat, Verlust und Neubeginn für die Islandpferde von der Insel. Ein spektakuläres Event für alls Islandpferde-Liebhaber:innen und Fans von Islandpferde‑Romanen. Ein Fest für Familien und Community, mit Musik, Austausch, Information & Genuss. Eine Chance für Züchter:innen und Sponsoren, sich zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen Auf diesem Event landest du in einer Welt, in der Begeisterung sichtbar, Emotion greifbar und Gemeinschaft spürbar wird, ganz im Sinne des Mottos: „The beat goes on!“ Du liebst Islandpferde, Bücherwelten und spannende Einblicke ins Autorenleben? Dann begleite mich weiterhin hier auf dem Blog. Es erwarten dich regelmäßig neue Beiträge zu Islandpferden, Lesetipps für verschiedene Genres, Einblicke ins Schreiben, Lektorat und das Leben zwischen den Worten. Wenn du nichts verpassen willst, melde dich für meinen Quartals-Newsletter Between Words an: 👉 www.tami-leysing.com/newsletter . Er hält dich über die wichtigsten Artikel und Highlights auf dem Laufenden – kompakt, inspirierend und voller Leseliebe.
von Tami Leysing 23. Juli 2025
30/2025 Identitätssuche im Reitstall – was Islandpferde erzählen, ohne zu sprechen Wenn sich 16-jährige Jugendliche zwischen Schulstress, Beziehungskrisen und Selbstzweifeln verlieren, braucht es mehr als kluge Ratschläge. Was aber, wenn die Antwort nicht in Gesprächskreisen, Apps oder Ratgebern liegt, sondern im Heu eines Reitstalls? Genauer gesagt: in der tiefen, wortlosen Verbindung zu einem Islandpferd? Der Jugendroman ISILOVE – Geh deinen Weg von Autorin Tami Leysing zeigt genau das: Wie leise Begegnungen große Veränderungen bewirken können. Die Protagonistin Hanna flieht aus einem Alltag, der von Druck, Versagensängsten und gebrochenem Vertrauen geprägt ist. Die Erwartungen der Eltern sind hoch, das Gefühl des Nicht-genug-Seins begleitet sie auf Schritt und Tritt. Doch in einem abgelegenen Reitstall, umgeben von Islandpferden, beginnt etwas Unerwartetes: Hanna fängt an, sich selbst zuzuhören. Diese Geschichte steht stellvertretend für viele Jugendliche. Denn die Beziehung zwischen jungen Menschen und Islandpferden ist weit mehr als romantisierte Reitplatz-Routine. Sie ist emotional, erdend, ehrlich – und oft lebensverändernd. Warum Islandpferde Jugendlichen beim Erwachsenwerden helfen 1. Pferde spiegeln, ohne zu urteilen. In einer Welt voller Bewertungen, Likes und Leistungsdruck bieten Islandpferde etwas Seltenes: Unvoreingenommenheit. Sie reagieren auf Stimmung, Körpersprache und Authentizität – nicht auf Noten oder Coolness. Jugendliche erleben im Kontakt mit Pferden eine Form der Akzeptanz, die im schulischen oder familiären Umfeld oft fehlt. Sie spüren: Ich werde gesehen. So, wie ich bin. 2. Pferde schaffen Verantwortung ohne Überforderung. Putzen, Füttern, Führen, misten. Es sind alltägliche Aufgaben, und doch steckt in ihnen ein tiefes Lernfeld. Jugendliche übernehmen echte Verantwortung – ohne benotet zu werden. Sie lernen, Grenzen zu setzen, Konsequenzen zu verstehen, Vertrauen aufzubauen. Pferde fordern Klarheit, aber keine Perfektion. Und genau das gibt jungen Menschen Halt. 3. Pferde verbinden Bewegung mit innerem Erleben. Der Tölt, die Spezialgangart der Islandpferde, steht sinnbildlich für Gleichgewicht und Rhythmus. Wer ihn reitet, braucht Feingefühl, innere Balance und Vertrauen. Das Pferd trägt – doch der Reiter führt. Diese Verbindung von Körper und Emotion, Bewegung und Bewusstsein, lässt Jugendliche sich selbst spüren. Viele finden im Sattel zu einer neuen Form von Selbstbewusstsein. 4. Pferde schenken echte Gemeinschaft. Ob beim gemeinsamen Stallausmisten, Ausreiten in der Gruppe oder beim Vorbereiten eines Reitturniers – im Stall entsteht Gemeinschaft. Jugendliche erleben Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein. Gerade in einer Zeit, in der soziale Kontakte oft digitalisiert sind, bietet der Reitstall einen analogen Ort für echte Begegnungen. 5. Pferde helfen beim Umgang mit Emotionen. Ein Pferd lässt sich nicht täuschen. Es merkt, wenn jemand ängstlich, wütend oder traurig ist. Dadurch lernen Jugendliche, ihre eigenen Emotionen besser wahrzunehmen und zu regulieren. Sie erleben, wie aus Anspannung Ruhe werden kann – allein durch Atmung, Berührung, Dasein. Pferde fordern emotionale Klarheit und fördern emotionale Intelligenz. 6. Pferde üben Geduld und Durchhaltevermögen. Ein Pferd vertraut nicht sofort. Es braucht Zeit, Konsequenz und Sensibilität. Jugendliche lernen, dass Entwicklung ein Prozess ist und dass kleine Schritte große Wirkung haben. Diese Erfahrung steht im Kontrast zur schnelllebigen Social-Media-Welt und vermittelt eine wertvolle Haltung fürs Leben: Dranbleiben lohnt sich. 7. Pferde bleiben ein Leben lang bedeutsam. Diese Erkenntnis trage ich aus eigener Erfahrung. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen, mit einem Shetlandpony und zwei Welsh-Ponies an meiner Seite. Reitunterricht gab es keinen – wir sind einfach losgeritten, so gut wir eben konnten. Richtig reiten habe ich erst mit knapp 30 gelernt. Heute bin ich mit Herz und Seele Islandpferde-Reiterin. Und ich weiß: Es spielt keine Rolle, wann man beginnt. Pferde bereichern das Leben immer. Meine Islandstute nenne ich liebevoll mein "Therapie-Pferd". Sie bringt mich, wenn der Alltag aus Arbeit, Schreiben und Terminen überquillt, zurück zu mir selbst. Zeigt mir, worauf es wirklich ankommt: Erdung. Verbindung. Natur. Bewegung. Diese Kraft möchte ich mit jungen Menschen teilen. Zwischen Schweif und Seele: Wenn Pferde zuhören Die Islandpferde in ISILOVE sind mehr als tierische Statisten. Sie sind Wegbegleiter, Spiegel, Gefühlsverstärker. Für Hanna wird das Pferd nicht nur zum Zufluchtsort, sondern zum Katalysator für ihre innere Veränderung. Tami Leysing gelingt es, die besondere Verbindung zwischen Mensch und Tier mit psychologischer Tiefe und poetischem Realismus zu schildern. Ihr Roman richtet sich an junge Leser:innen ab 12 Jahren – aber auch an Eltern, Lehrkräfte und Reitpädagog:innen, die, wie sie selbst, verstehen wollen, was Jugendliche wirklich bewegt. Literatur als Resonanzraum In einer Zeit, in der Selbstfindung oft digitalisiert und überinszeniert wird, braucht es Geschichten wie ISILOVE. Geschichten, die zeigen, dass leise Wege ebenso stark sein können wie laute. Dass echte Begegnungen Zeit brauchen. Und dass ein Pferd manchmal mehr sagt als tausend Worte. „Ich wollte zeigen, dass Stärke nicht laut sein muss – und dass Pferde oft die besten Zuhörer sind.“ – Tami Leysing Ein Roman, der nachklingt ISILOVE ist ein Plädoyer für Freundschaft, Freiheitsdrang und die Kraft tierischer Bindungen. Für Jugendliche, die sich verlieren, und Erwachsene, die ihnen begegnen wollen. Und für alle, die glauben, dass manchmal ein Schweif, ein Blick, ein leises Wiehern genügt, um sich wieder zu erinnern, wer man ist. Und du? Hast du selbst schon erlebt, wie Tiere dich geerdet, getröstet oder gestärkt haben? Teile deine Erfahrungen gern in den Kommentaren!
von Sandra Strehle 24. Juni 2025
26/2025 Das Dilemma der Perfektion „Ihr seid unfähig, Produkte auszuliefern, die nicht perfekt sind.“ Dieser Satz, der häufig im Kontext von Produktentwicklung, Design oder Softwareentwicklung zitiert wird, ist kein berühmtes Zitat einer einzelnen Persönlichkeit, sondern vielmehr ein Ausdruck einer weitverbreiteten Haltung – einer Haltung, die auch viele Autor:innen und Kreative betrifft. Aber was verbirgt sich hinter diesen Worten und warum trifft mich dieser Satz wie ein Faustschlag in den Magen? Und wie kann man diesen Satz auf das Schreiben übertragen, insbesondere auf die Situation, wenn ein Buch jahrelang nicht veröffentlicht wird? In den letzten sechs Jahren entstanden sieben Manuskripte. Als Debüt entschied ich mich für das dritte: den Auftakt einer Jugendbuch-Reihe, der nun in die finale Phase der Veröffentlichung geht. War das Zögern Zeitverschwendung? Lähmten mich zu hohe Ansprüche? Oder folgte ich richtig meinem Instinkt, der mir erst jetzt zuflüstert: Dies ist dein Moment? Ihr seht, ich habe mich intensiv mit dem Thema befasst und falls Ihr Lust habt, mir zu folgen, lest gerne weiter: 1. Die Suche nach der Quelle: Wer hat das gesagt? Zunächst zur Herkunft: Das Zitat lässt sich keinem berühmten Denker, Autor oder Unternehmer eindeutig zuordnen. Vielmehr ist es ein typischer Spruch aus dem agilen Management und der Startup-Szene. In ähnlicher Form taucht es in Diskussionen rund um das „Minimum Viable Product“ (MVP) auf – also das kleinstmögliche, funktionierende Produkt, das frühzeitig auf den Markt gebracht wird, um Feedback zu erhalten. Im Kern steckt dahinter die Kritik an Perfektionismus: Wer immer nur auf das perfekte Produkt wartet, liefert nie aus. Steve Jobs, Elon Musk oder auch Jeff Bezos haben ähnliche Aussagen getroffen, doch das konkrete Zitat ist ein geflügeltes Wort vieler Coaches und Berater. 2. Die tiefere Bedeutung: Perfektionismus als Innovationsbremse Was bedeutet dieser Satz wirklich? Im Kern geht es um Perfektionismus – und dessen Schattenseiten. Die Angst, etwas Unvollkommenes zu veröffentlichen, führt dazu, dass Projekte nie das Licht der Welt erblicken. In der Wirtschaft spricht man von „Paralysis by Analysis“: Die ständige Analyse und Verbesserung verhindern das Handeln. Die tiefergehende Bedeutung: Angst vor Fehlern: Perfektionismus entspringt oft der Angst vor Kritik, Ablehnung oder Misserfolg. Kontrollbedürfnis: Alles kontrollieren zu wollen, blockiert den kreativen Fluss. Vergleich mit anderen: Der Blick auf scheinbar perfekte Werke anderer verstärkt den eigenen Anspruch. Verlust von Chancen: Wer nicht ausliefert, bekommt kein Feedback – und entwickelt sich nicht weiter. 3. Die Übertragung aufs Schreiben: Vier Jahre für ein Buch Viele Autor:innen kennen das: Das Manuskript ist fast fertig, aber irgendetwas hält einen davon ab, es zu veröffentlichen. Noch eine Überarbeitung, noch ein Feinschliff – und plötzlich sind vier Jahre vergangen. Warum passiert das? Das eigene Werk als Teil der Identität: Ein Buch ist persönlich. Kritik fühlt sich an wie Kritik an der eigenen Person. Angst vor dem Urteil der Öffentlichkeit: Was, wenn es niemandem gefällt? Der Mythos vom perfekten Buch: Es gibt immer noch etwas zu verbessern. Doch was geht dabei verloren? Leser:innen, die auf genau dieses Buch warten. Die Chance auf Entwicklung durch Feedback. Die Freude am Abschluss eines kreativen Prozesses. Erst letzte Woche habe ich das Buch Nur Mut! Von Margit Heumann gelesen. Auch sie erkundet mit anderen Autorinnen intensiv den Prozess des Schreibens von Büchern. Dabei geht es um Erfahrungsberichte aktiver Autorinnen, die einen Einblick geben, in Herausforderungen und Chancen. 4. Eigene Erkenntnisse und Selbstreflexion Ich selbst verbrachte Jahre damit, zu schreiben, ohne den Prozess bis zur Veröffentlichung zu vollenden. Immer wieder habe ich neue Kapitel geschrieben, alte verworfen, Sätze umgestellt, Wörter getauscht. Die Angst, nicht gut genug zu sein, war mein ständiger Begleiter. Was habe ich daraus gelernt? Perfektion ist eine Illusion : Es wird nie den perfekten Moment geben, nie das perfekte Buch. Ich muss nicht nur den Gedanken, sondern auch dieses Gefühl zulassen! Veröffentlichung ist ein Lernprozess : Erst durch das Teilen entsteht Entwicklung – im Text und in mir selbst. Also tue ich es jetzt! Mut zur Lücke : Fehler sind keine Katastrophe, sondern Chancen zur Verbesserung. Und ich werde dazu stehen! Ein Perspektivwechsel: Stell dir vor, dein Buch ist ein Geschenk. Würdest du es jahrelang zurückhalten, nur weil das Geschenkpapier nicht perfekt ist? Oder würdest du es lieber überreichen, damit es Freude bereitet – auch wenn die Schleife etwas schief sitzt? 5. Konkrete Tipps für Schreibende: Wie du den Perfektionismus überwindest Versprochen, jeden einzelnen Tipp werde ich mir selbst auf die Fahne schreiben! 1. Setze dir eine Deadline Bestimme einen festen Veröffentlichungstermin. Das schafft Verbindlichkeit und verhindert endloses Überarbeiten. 2. Arbeite mit Testleser:innen Hol dir frühzeitig Feedback. Andere sehen oft Stärken, die du selbst nicht mehr wahrnimmst – und helfen, blinde Flecken zu erkennen. 3. Akzeptiere das Unvollkommene Kein Buch ist perfekt. Auch Bestseller haben Fehler. Sieh dein Werk als Momentaufnahme deiner Entwicklung. 4. Erkenne den Wert deines Buches Deine Geschichte, deine Perspektive ist einzigartig. Sie verdient es, gelesen zu werden – auch wenn sie nicht makellos ist. 5. Feiere den Abschluss Veröffentlichen ist ein Erfolg! Nimm dir Zeit, stolz auf dich zu sein, statt sofort an die nächste Überarbeitung zu denken. 6. Das Geschenk der Unvollkommenheit „Ihr seid unfähig, Produkte auszuliefern, die nicht perfekt sind.“ Dieser Satz ist kein Vorwurf, sondern eine Einladung zur Selbstreflexion. Er fordert uns auf, den Mut zu haben, unsere Werke zu teilen, trotz aller Zweifel und Unvollkommenheiten. Gerade für Autor:innen, ist das Loslassen ein wichtiger Schritt. Denn nur, wenn wir unsere Geschichten in die Welt bringen, können sie wirken, berühren und inspirieren. Mein Appell an dich und an mich selbst: Hab den Mut, dein Buch zu veröffentlichen. Nicht, weil es perfekt ist, sondern weil es echt ist. Denn das ist es, was Leser:innen wirklich berührt. Was denkst du darüber? Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht? Teile deine Gedanken und lass uns gemeinsam den Perfektionismus überwinden!
von Sandra Strehle 11. Juni 2025
24/2025 Du kennst diesen Moment: Du schlägst ein Buch auf, liest den ersten Satz – und plötzlich ist alles andere um dich herum still. Etwas in dir wird hellwach. Etwas sagt: Diese Geschichte ist für mich geschrieben. Es gibt diesen einen Augenblick, in dem sich Magie auf Papier entfaltet: der erste Satz eines Romans. Oder besser noch: die ersten Zeilen, der erste Absatz. Sie sind wie der erste Atemzug einer Geschichte. Leser:innen, die ein neues Buch zur Hand nehmen, geben ihm meist nur diesen winzigen Moment, um sie zu überzeugen. Es ist wie ein leiser, aber intensiver Pakt zwischen Autor:in und Leserschaft: Ich schenke dir meine Zeit, wenn du mir etwas gibst, das mich fesselt. Und das geschieht über Sprache, über Stimmung, über Tonfall, über Neugier. Wer seine Leser:innen gleich in den Bann zieht, öffnet nicht nur eine Geschichte, sondern einen Raum, in dem sich etwas Echtes entfalten darf. Doch genau dieser Einstieg ist selten der erste, der geschrieben wird. Viele Autor:innen berichten, dass der erste Satz oft erst ganz am Ende entsteht, wenn die Geschichte in ihrer Tiefe durchdrungen wurde. Wenn klar ist, welche Schwingung die Geschichte tragen soll, welches Geheimnis im Kern verborgen liegt, welche Figur welche Reise antritt. Dann beginnt das Feilen, das Verdichten, das Komponieren. Denn ein großer erster Satz ist keine spontane Idee, sondern das Ergebnis tiefer Textkenntnis, einer klaren Vision und sprachlicher Reife. 1. Der erste Satz als Schlüssel zur Geschichte Ein guter erster Satz kann ein Versprechen sein: Hier wartet eine Geschichte auf dich, die anders ist. Oder er kann ein Rätsel aufwerfen, eine Emotion hervorrufen, einen Reiz setzen, dem du dich nicht entziehen kannst. Er wirkt wie ein Lichtstrahl, der einen dunklen Raum aufreißt und dich sofort hineinzieht. Denken wir an Klassiker wie: „Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“ – Tolstoi Oder moderner: „Ich hatte nie vor, ein Held zu werden.“ Diese Sätze geben Takt und Thema vor. Sie bereiten etwas vor, das noch nicht greifbar ist, aber atmosphärisch mitschwingt. Die Leser:in ist eingeladen, sich auf etwas einzulassen. In gewisser Weise ist der erste Satz der Puls einer Geschichte. Und Autor:innen, die diesen Puls beherrschen, zeigen nicht nur sprachliches Können, sondern ein tiefes Gespür für Dramaturgie und Wirkung. 2. Schreibkunst ist ein Handwerk Der erste Satz mag manchmal wie Magie wirken – doch in Wahrheit ist er ein Kunsthandwerk. Und wie jedes Handwerk braucht es Zeit, Erfahrung und Hingabe. Es geht nicht darum, sofort das perfekte Bild zu malen, sondern darum, immer wieder neu anzusetzen, zu skizzieren, zu überarbeiten. Viele der besten Einstiege entstehen nicht im ersten Anlauf, sondern nach einer langen Auseinandersetzung mit dem Stoff. Nach Dutzenden Seiten, nach tiefen Gesprächen mit der eigenen Geschichte. Autor:innen, die große Einstiege schreiben, lesen viel. Sie analysieren, wie Sprache wirkt, wie Satzrhythmus Spannung erzeugt, wie ein einzelnes Wort Atmosphäre schaffen kann. Sie schreiben Schreibanfänge nur für sich selbst, um den richtigen Ton zu finden. Sie geben sich nicht mit "funktional" zufrieden, sondern suchen nach dem, was schön ist, was überrascht, was wirkt. Und diese Haltung macht den Unterschied zwischen einem Einstieg und einem unvergesslichen Einstieg. 3. Schreibprozess: Wie finde ich meine Einstiege? Ein packender Anfang entsteht oft erst im Rückblick. Viele Autor:innen beginnen ihre Geschichte in einem inneren Suchen: Wer ist meine Figur? Wo beginnt ihre Entwicklung? Welcher Moment bringt alles ins Rollen? Erst wenn sie das Ende kennen, die inneren und äußeren Konflikte verstanden haben, die Tonalität der Geschichte spüren, können sie zurückgehen und einen Anfang schreiben, der das Wesen des Romans auf wenigen Zeilen einfängt. Es hilft, sich von Druck zu befreien. Der erste Satz, die erste Rohfassung eines Manuskripts muss nicht der erste sein, den du schreibst. Lass dir Raum, deine Geschichte kennenzulernen. Schreibe dich warm. Experimentiere mit Perspektiven, mit Stimmungen, mit Einstiegen in verschiedenen emotionalen Lagen. Frage dich: Was ist das emotionale Herz meiner Geschichte? Was weiß meine Figur zu Beginn – und was nicht? Was ist die Frage, die über allem schwebt? Wenn du das beantworten kannst, hast du vielleicht noch keinen Satz, aber du hast das, was ihn tragen wird. 4. Leser:innen fragen: Wie wichtig ist dir der erste Satz? Die Reaktionen von Leser:innen zeigen deutlich: Der erste Eindruck zählt. Viele Leser:innen blättern ein Buch auf und lesen den ersten Absatz, manchmal auch nur die erste Zeile, bevor sie entscheiden, ob sie bleiben. Sie suchen nach einem Moment, der Resonanz erzeugt. Nach einer Stimme, die sie berührt. In der Buchcommunity kenn wir die Leserwünsche: "Wenn mich die ersten Sätze nicht neugierig machen, lege ich das Buch wieder weg." "Ich liebe es, wenn der Anfang mich emotional erwischt. Dann bin ich sofort drin." "Ein guter Anfang zeigt mir, dass da jemand wirklich schreiben kann." Das bedeutet für Autor:innen: Der erste Satz ist nicht nur ein Einstieg in die Geschichte. Er ist ein Aushängeschild. Ein Zeichen von Sorgfalt. Ein Beweis für den Respekt gegenüber der Leser:in. 5. Tipps für Autor:innen: Einstieg schreiben ohne Klischees Ein Einstieg voller Klischees ist wie ein Versprechen, das du nicht halten kannst. Sätze wie "Es war ein ganz normaler Tag, bis..." oder "Sie wusste nicht, dass heute ihr Leben sich ändern würde" sind vertraut, aber eben auch verbraucht. Leser:innen erkennen solche Formulierungen sofort – und schalten innerlich ab. So gelingen starke Einstiege: Beginne mitten im Geschehen: Zeig eine Handlung, einen Konflikt, eine Irritation. Zeige und mach es erlebbar: Lass sie die Szene fühlen, statt sie zu beschreiben. Sprachmusik nutzen: Achte auf Klang, Rhythmus, Betonung. Lies laut. Ein Satz, der hängen bleibt: Er darf provozieren, rätseln, schön sein. Hauptsache, er wirkt. Und vor allem: Schreibe mutig. Trau dich, anders zu beginnen als "man es so macht". Denn das ist es, was Geschichten lebendig macht. 6. Die stille Kunst der Bewunderung Wenn du ein Buch liest, das dich mit dem ersten Satz gefangen nimmt, halte inne. Spüre die Arbeit, die darin liegt. Die Liebe zum Detail. Die Stille, in der dieser Satz entstanden ist. Vielleicht bei Nacht. Vielleicht nach dem hundertsten Versuch. Vielleicht nach einem Moment der Selbstzweifel. Hinter jedem gelungenen Einstieg steht ein Mensch, der sich tief auf seine Geschichte eingelassen hat. Der etwas zu sagen hatte. Und der die Sprache fand, um es zu teilen. Das verdient Bewunderung. Denn Schreiben ist nicht nur Technik. Es ist Mut. Hingabe. Kunst. 7. Schreiben ist eine Reise – auch der erste Satz Wenn du schreibst, sei geduldig mit deinem Anfang. Lass ihn reifen. Vertraue darauf, dass er kommt, wenn du bereit bist. Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn du zehnmal neu beginnst. Es ist ein Zeichen von Tiefe. Und dann, irgendwann, wird er da sein: dein erster Satz. Der Einstieg in eine wunderbare Geschichte. Vielleicht leise, vielleicht laut. Vielleicht elegant oder ganz schlicht. Aber es wird deinen Roman tragen. Und vielleicht, mit etwas Glück, wird er genau der Satz sein, bei dem jemand sagt: Dieses Buch lege ich nicht mehr aus der Hand.
von Sandra Strehle 28. Mai 2025
22/2025 Warum du dein Manuskript nicht einfach nur überarbeiten, sondern professionell lektorieren lassen solltest Du hast dein Manuskript fertig geschrieben, monatelang (oder jahrelang) an Figuren gefeilt, Dialoge geschliffen und Kapitel neu sortiert. Es war ein Kraftakt – und du bist zu Recht stolz. Doch bevor du den Roman veröffentlicht oder an einen Verlag schickst, kommt ein entscheidender Schritt: das Lektorat. Nicht das Korrektorat, das Rechtschreibfehler tilgt. Sondern ein echtes, tiefgreifendes Lektorat, das dein Werk unter die Lupe nimmt – und aus einem guten Text einen packenden Roman macht. In diesem Beitrag zeige ich dir ausführlich, welche Schritte beim Romanlektorat wichtig sind, warum sie nötig sind, und wie sich ein fundiertes Lektorat schrittweise aufbaut. Was ist ein Romanlektorat – und was ist es nicht? Ein Lektorat prüft Inhalt, Struktur, Stil und Dramaturgie deines Romans. Es stellt Fragen wie: Funktioniert die Handlung? Sind die Figuren glaubwürdig und vielschichtig? Fesselt der Text – oder verliert man sich in Langeweile? Ein Korrektorat hingegen kümmert sich um Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik. Das ist wichtig – aber erst nach dem Lektorat. Denn warum sollte man Tippfehler korrigieren, wenn ganze Szenen später noch rausfliegen? Logikfehler, Plotlöcher und Inkonsistenzen – Wenn die Geschichte sich selbst widerspricht Ein häufiger Grund, warum Leser aus einem Roman aussteigen, sind Logikfehler – manchmal ganz subtil, manchmal offensichtlich. Im Lektorat sprechen wir in solchen Fällen von inhaltlichen Inkonsistenzen, Plotlöchern oder schlicht von Unplausibilitäten. Gemeint sind Situationen, in denen die Handlung nicht mehr glaubwürdig erscheint oder sich selbst widerspricht. Ein typisches Beispiel: Eine Figur hat im ersten Drittel panische Höhenangst – und steht drei Kapitel später plötzlich gelassen auf einem Hochhausdach, ohne dass diese Veränderung erklärt oder vorbereitet wird. Oder ein wichtiges Objekt, das im dramatischen Höhepunkt fehlt, taucht kommentarlos wieder auf. Auch Zeitverläufe, die nicht aufgehen („Der Mord geschah um Mitternacht – aber die Hauptfigur sah ihn schon am Nachmittag“), gehören in diese Kategorie. Ein gutes Lektorat spürt solche Brüche zuverlässig auf. Es stellt Fragen wie: Passt dieses Verhalten zur Figur? Ist die Reihenfolge der Ereignisse schlüssig? Wird erklärt, wie etwas geschieht – oder erwartet der Text einfach, dass man es schluckt? Es ist daher empfehlenswert, das Manuskript nicht als Autor:in oder Autor zu lesen, sondern wie ein kritischer Leser. Lektoren lesen die Geschichte auf ihre eigene, intensive Art und Weise. Sie achten dabei kritisch auf jedes Detail: Wo hake ich? Was verwundert mich? Wo sage ich: Das kann nicht sein! Genau hier beginnt die Arbeit des Lektorats – und die Chance, deine Geschichte überzeugender zu machen. Die Grundpfeiler eines fundierten Lektorats Einige der bedeutendsten Autoren von Schreibratgebern ist Hans Peter Roentgen. Er macht in seinen Büchern deutlich: Ein Lektorat beginnt nicht beim ersten Satz, sondern bei der zentralen Frage: Was willst du erzählen – und warum sollte das jemanden interessieren? Daraus leitet sich die Struktur eines durchdachten Lektorats ab. Die folgenden Punkte orientieren sich an seinen Empfehlungen, ergänzt durch eigene Erfahrungen aus der Praxis: Was ist der Konflikt? – Der Kern deiner Geschichte Die erste Frage, die du als allererstes in deine "Checklisten für Autoren" aufnehmen solltest ist: Was ist der zentrale Konflikt deiner Geschichte? Ein Lektorat überprüft: Gibt es einen klaren inneren oder äußeren Konflikt? Wird er früh eingeführt und konsequent durchgezogen? Gibt es ausreichend Widerstände, Wendepunkte, Entwicklungen? Beispiel: Ein Roman beginnt mit einer Frau, die ein Café eröffnet. Nett – aber kein Konflikt. Wenn dieselbe Frau sich gegen einen Immobilienhai behaupten muss, der das ganze Viertel aufkauft – dann entsteht Spannung. Figurenanalyse – Wer will was, und warum? Eine Geschichte lebt von ihren Figuren – nicht von der Handlung allein. Leser:innen folgen keiner abstrakten Idee, sondern Menschen mit Zielen, Schwächen, Entscheidungen. Deshalb beginnt jedes gründliche Lektorat mit der Frage: Was will die Hauptfigur – und was hindert sie daran, ihr Ziel zu erreichen? Nur wenn Figuren glaubwürdig handeln, emotional berühren und sich im Lauf der Geschichte weiterentwickeln, entsteht echte Tiefe. Ein Lektorat hilft dabei, deine Charaktere nicht nur zu beschreiben, sondern lebendig werden zu lassen. Jede Hauptfigur sollte: ein klares Ziel haben Hindernisse überwinden müssen sich im Laufe der Geschichte verändern Ein gutes Lektorat analysiert: Ist die Hauptfigur aktiv oder nur Reagierende? Haben Nebenfiguren eigene Motive oder sind sie nur Staffage? Verändert sich die Hauptfigur glaubhaft? Beispiel: Eine Heldin, die zu Beginn schüchtern ist und am Ende den Mut findet, gegen ihre Chefin aufzubegehren, hat eine Entwicklung durchlaufen – wenn diese nachvollziehbar erzählt wird. Spannungsbogen – Wie hältst du den Leser im Text? Ein Roman kann sprachlich brillant und inhaltlich originell sein – doch ohne Spannung verliert er seine Leser. Spannung bedeutet nicht nur Action oder Thriller-Tempo, sondern vor allem: die ständige Frage, wie es weitergeht. Ein gutes Lektorat prüft, ob deine Geschichte diesen Sog entwickelt – ob jede Szene Neugier weckt, Wendepunkte gut gesetzt sind und der Rhythmus zwischen ruhigen Momenten und dramatischen Höhepunkten stimmt. Denn nur wenn dein Roman emotional mitreißt, bleiben Leser bis zur letzten Seite dabei. Ein Lektorat prüft: Gibt es eine durchgehende Spannung? Ist das Pacing stimmig – also das Wechselspiel zwischen ruhigen und dramatischen Momenten? Gibt es einen „Sog“, der zum Weiterlesen animiert? Lektoren Tipp : Jede Szene sollte eine neue Frage aufwerfen – damit der Leser nicht aufhören kann zu lesen. Beispiel: Ein Kapitel endet mit: „Was sie auf dem Bildschirm sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.“ – Besser als: „Dann schaltete sie den Laptop aus und ging ins Bett.“ Szenenstruktur – Hat jede Szene einen Sinn? Ein Roman besteht aus vielen Einzelszenen – aber nicht jede Szene verdient es, im Buch zu bleiben. Oft schleichen sich Passagen ein, die zwar gut geschrieben sind, aber die Handlung nicht voranbringen oder keine neue Information liefern. Ein professionelles Lektorat stellt deshalb gezielt die Frage: Erfüllt diese Szene eine Funktion? Zeigt sie eine Entwicklung, verschärft sie den Konflikt oder bringt sie die Figur näher ans Ziel? Wenn nicht, gehört sie überarbeitet, gestrafft – oder gestrichen. Denn jede Szene sollte einen klaren Beitrag zur Geschichte leisten. Lektoren raten: Schreib keine Szenen, weil du sie hübsch findest. Schreib sie, weil sie notwendig sind. Ein Lektorat fragt: Treibt diese Szene die Handlung voran? Zeigt sie etwas Neues über Figuren oder Konflikte? Kann sie gekürzt, zusammengelegt oder gestrichen werden? Beispiel: Zwei Freundinnen treffen sich zum Kaffee und reden über das Wetter = streichen. Zwei Freundinnen treffen sich, und eine lüftet das Geheimnis, dass ihr Freund ein Doppelleben führt = behalten. Erzählperspektive und Stil – Wer erzählt wie? Ein häufig unterschätzter Punkt: Wer erzählt eigentlich die Geschichte – und aus welcher Perspektive? Die Perspektive entscheidet, wie nah Leser:innen am Geschehen sind – und wie tief sie in Figuren eintauchen können. Gleichzeitig prägt der Stil die Atmosphäre des gesamten Romans. Ein Lektorat prüft daher nicht nur, aus wessen Sicht erzählt wird, sondern auch, ob diese Sicht konsequent durchgehalten wird und zur Geschichte passt. Ebenso wichtig ist der sprachliche Ausdruck: Ist der Ton stimmig? Wirkt der Text lebendig oder gestelzt? Nur wenn Perspektive und Stil ineinandergreifen, entsteht ein stimmiges, mitreißendes Leseerlebnis. Lektorat prüft: Ist die Perspektive konsequent? (Kein wildes Hin- und Herspringen) Passen Ton, Wortwahl und Stil zur Figur und zum Genre? Gibt es Füllwörter, Klischees, Worthülsen, leere Adjektive? Beispiel für einen Perspektivfehler – Die Szene ist aus Maries Sicht geschrieben: Marie betrat den Raum und sah sich nervös um. Ihre Hände zitterten, als sie nach dem Lichtschalter tastete. Sie hatte Angst vor dem, was sie finden würde. Doch dann folgt plötzlich dieser Satz: Hinter dem Vorhang hielt Tom den Atem an. Er wusste, dass sie ihn nicht entdecken durfte. Warum ist das ein Fehler? Maries Perspektive ist eine personale Sicht – sie kann nicht wissen, was Tom hinter dem Vorhang denkt oder fühlt. Diese Information gehört in Toms Kopf, nicht in ihren. Der Perspektivwechsel passiert abrupt und unmotiviert, was Leser*innen verwirrt und aus dem Text reißt. Ein Lektorat macht auf solche Brüche aufmerksam und hilft, sie stilistisch sauber zu lösen – etwa durch Szenentrennung oder eine neutrale Erzählsituation. Beispiel für Stilfehler: „Er war wütend.“ – Zeigen ist besser als sagen: „Seine Hände ballten sich zu Fäusten, während er versuchte, ruhig zu atmen.“ Dialoge – Natürlich oder hölzern? Gute Dialoge sind mehr als gesprochene Worte – sie offenbaren Charakter, erzeugen Spannung und treiben die Handlung voran. Doch allzu oft klingen sie künstlich, erklärend oder austauschbar. Ein Lektorat prüft, ob deine Figuren wirklich sprechen wie Menschen – oder wie Autor*innen, die etwas mitteilen wollen. Dabei geht es um Sprachrhythmus, Individualität, Subtext und Wirkung. Denn lebendige Dialoge ziehen Leser*innen mitten ins Geschehen – während hölzerne sie sofort aus der Geschichte reißen. Lektoren fragen provokant: Würden echte Menschen das sagen? Ein Lektorat erkennt: Klingen die Figuren individuell oder alle gleich? Tragen Dialoge zur Handlung bei? Wird zwischen den Zeilen gesprochen (Subtext)? Beispiel: „Ich bin sehr traurig, weil du mich betrogen hast“ = platt. „Du hast also wirklich gedacht, ich würde das nie erfahren?“ = spannender, emotionaler. Anfang und Ende – Der erste Eindruck zählt Lege großen Wert auf einen starken Romanbeginn – und auf ein befriedigendes Ende. Der erste Satz entscheidet, ob Leser:innen weiterlesen. Der letzte, ob sie dein Buch in guter Erinnerung behalten. Anfang und Ende sind die beiden Pole deiner Geschichte – sie rahmen das Leseerlebnis. Ein Lektorat legt deshalb besonderen Wert darauf, ob der Einstieg fesselt und ob das Finale überzeugt. Wird direkt Spannung aufgebaut? Gibt es am Ende eine emotionale oder gedankliche Wirkung? Nur wenn beides stimmig ist, bleibt dein Roman auch nach der letzten Seite im Kopf. Das Lektorat schaut auf: Erste Seite: Macht sie neugierig? Führt sie direkt ins Geschehen? Letzte Seite: Löst sie zentrale Konflikte auf? Hinterlässt sie Wirkung? Beispiel für einen packenden Start: Nicht: „Marta erwachte wie jeden Morgen.“ Sondern: „Als sie die Nachricht auf dem Anrufbeantworter hörte, wusste Marta: Heute wird alles anders.“ Zielgruppe und Genre – Kennst du deine Leser? Ein guter Roman kennt seine Leserinnen und Leser: Ein Roman funktioniert dann am besten, wenn er die Erwartungen der Leserinnen und Leser trifft – oder bewusst mit ihnen spielt. Dafür musst du wissen, für wen du eigentlich schreibst und welche Konventionen dein Genre mit sich bringt. Ein Lektorat hilft dabei zu prüfen, ob Ton, Tempo, Figuren und Dramaturgie zu Zielgruppe und Genre passen – und ob dein Buch sich klar positioniert oder zwischen den Stühlen sitzt. Nur wer seine Leser kennt, kann sie auch wirklich erreichen. Das Lektorat prüft: Wird das Genre getroffen (z. B. Krimi, Romance, Fantasy)? Entspricht der Aufbau den Erwartungen? Gibt es Alleinstellungsmerkmale, die das Buch aus der Masse heben? Beispiel: Ein Krimi ohne Leiche? Geht – aber dann braucht es ein anderes, starkes Spannungselement. Die Rückmeldung – konkret, ehrlich, lösungsorientiert Ein Lektorat ist keine Liebeserklärung an dein Buch – sondern ein Werkzeugkasten. Ein gutes Lektorat lebt nicht von pauschaler Kritik, sondern von klarer, fundierter Rückmeldung. Es benennt Schwächen nicht, um zu entmutigen – sondern um Entwicklungspotenzial sichtbar zu machen. Dabei ist der Ton entscheidend: wertschätzend, ehrlich, professionell. Eine hilfreiche Rückmeldung zeigt nicht nur was nicht funktioniert, sondern auch wie es besser gehen könnte – mit konkreten Vorschlägen, Fragen und Beispielen. Mein Statement: Autorin und Lektorin sollten keine Gegner sein, sondern ein kreatives Team. Wenn beide an einem Strang ziehen, entsteht eine Synergie – und genau daraus kann ein Manuskript wachsen, das wirklich überzeugt. Die Rückmeldung erfolgt: strukturiert (z. B. mit Checklisten, Kommentaren, Szenenbewertung) ermutigend, aber ehrlich mit konkreten Vorschlägen zur Verbesserung Dabei kann folgende Feedback-Strategie helfen: Lektoren sagen nie nur: „Das ist schlecht“, sondern immer: „Wie wäre es, wenn du stattdessen …?“ Lektorat ist Handwerk, kein Bauchgefühl Ein professionelles Lektorat sieht, was du nicht mehr siehst: Strukturelle Schwächen, Wiederholungen, fehlende Spannung – aber auch die Stärken deines Romans. Ein gutes Lektorat ist kein Eingriff in deine Stimme – sondern eine Einladung, sie klarer und kraftvoller zu machen. Du hast einen Roman geschrieben – und willst, dass er sein volles Potenzial entfaltet? Dann findest du auf meiner Website zwei Angebote, die dich weiterbringen: 👉 Kleines Lektorat : Im kleinen Lektorat überarbeite ich dein Manuskript in einem Durchgang sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Deine Geschichte gewinnt an Ausdrucksstärke und kann sich vollends entfalten. 👉 Großes Lektorat : Das große Lektorat beinhaltet zwei Bearbeitungsdurchgänge. Im ersten Durchgang beginne ich mit der inhaltlichen Struktur. Nachdem deine Überarbeitung beendet ist, schleife ich im zweiten Durchgang intensiv am Stil, damit für dich ein perfektes Meisterwerk entsteht. 📩 Schau gleich vorbei – und bring deinen Roman auf Erfolgskurs! www.tami-leysing.com/lektorat
von Sandra Strehle 22. Mai 2025
21/2025 Wenn Pferdeliebe auf Krimispannung trifft - Mein liebster Krimi Als Pferdenärrin mit Herz war ich sofort begeistert, als ich durch ein Gewinnspiel auf Anna Castronovos Pferdekrimis aufmerksam wurde – und tatsächlich: Ich hatte das Glück, den ersten Band Black Night – Das Experiment zugeschickt zu bekommen. Jippihhh! Und schon nach wenigen Seiten war ich vollkommen in die Geschichte eingetaucht. Annas Schreibstil ist bildhaft, flüssig und emotional mitreißend – ihre Sprache hat mich sofort gepackt. Was mich besonders berührt hat: Die Mischung aus spannendem Kriminalfall, fundiertem Hintergrundwissen und einer authentischen Hauptfigur. Anne Moll, Mutter einer Teenagerin, wirkt so echt, so nachvollziehbar – auch weil sie emotional an ihre Grenzen stößt. Diese Facette hat mich persönlich tief berührt, weil sie zeigt, wie vielschichtig Muttersein (auch abseits des Sattels) sein kann. Was Anna Castronovo hier geschaffen hat, ist nicht nur lesenswert, sondern wichtig. Denn sie nimmt sich Themen an, über die viel zu selten gesprochen wird – kriminelle Machenschaften im Pferdesport, ethische Grenzüberschreitungen, und die Schattenseiten eines Systems, das sonst oft nur für Glanz und Medaillen bekannt ist. Ich möchte Annas Bücher deshalb nicht nur empfehlen, weil sie spannend und gut geschrieben sind – sondern auch, weil ich es für wichtig halte, dass diese Missstände öffentlich gemacht werden. Und weil ich weiß: Leser:innen, die Pferde lieben, werden mit diesen Büchern eine echte literarische Entdeckung machen. Wer ist Anna Castronovo? Anna Castronovo ist eine Autorin, die das Schreiben liebt, seit sie sprechen kann. Bereits im Kindergarten diktierte sie ihr erstes Buch. Heute ist sie nicht nur erfolgreiche Autorin, sondern auch erfahrene Journalistin mit fundiertem Fachwissen rund ums Pferd. Während ihrer langjährigen Tätigkeit bei der Fachzeitschrift BAYERNS PFERDE eignete sie sich umfangreiche Kenntnisse in den Bereichen Reitlehre, Zucht & Sport, Pferdemedizin, Haltung und Recht an. Seit 2013 arbeitet sie als freie Journalistin für zahlreiche Fachzeitschriften. Pferde sind für Anna nicht nur Beruf, sondern auch Herzenssache – sie reitet seit ihrer Kindheit, besitzt ein eigenes Pferd und verfügt über eine Ausbilderlizenz. Als Autorin wurde sie mehrfach ausgezeichnet: Auf der Frankfurter Buchmesse 2019 gewann ihr historischer Roman Klosterkind den Skoutz Award. Ihre Werke Fluch der Saline und Kaktusfeigen standen auf der Shortlist für den Tolino Newcomer-Preis – ersterer auch für den Lovelybooks-Leserpreis. Privat schlägt Annas Herz für Italien. Nach dem Abitur lebte sie eine Zeit lang in ihrem Lieblingsland, lernte Italienisch, legte die Übersetzerprüfung ab und heiratete in eine sizilianische Großfamilie ein. Heute lebt sie in München und verbringt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern jedes Jahr mehrere Wochen am Meer – dort entstehen auch ihre Romane. Diese persönliche Mischung aus Liebe zu Sprache, Pferden und Natur prägt ihre Bücher – und macht sie zu einer Stimme, die in meinen Augen heraussticht. Nun aber mehr zu ihren Büchern: Ein Blick in die dunklen Ställe: Die Pferdekrimis von Anna Castronovo In der Welt des Pferdesports glänzen Medaillen und Pokale – doch was verbirgt sich hinter den Kulissen? Die Journalistin und Autorin Anna Castronovo nimmt uns mit auf eine spannende Reise zu den Schattenseiten des Reitsports. Mit ihren beiden Pferdekrimis „Black Night – Das Experiment“ und „Stutenblut – Der Skandal“ beleuchtet sie Themen wie Klonen, Massentierhaltung und die Machenschaften der Pharmaindustrie. Black Night – Das Experiment Im ersten Band der „Black-Night-Pferdekrimis“ steht Kommissarin Anne Moll vor einem mysteriösen Fall: Auf einem Dressurturnier taucht plötzlich der Doppelgänger eines berühmten Pferdes auf – und verschwindet nach einem verpatzten Start genauso schnell wieder. Kurz darauf wird sein Reiter tot in den Peene-Sümpfen gefunden. Anne beginnt zu ermitteln und stößt auf ein Netzwerk aus illegalem Pferdeklonen und skrupellosen Machenschaften. Besonders spannend ist die Beziehung zwischen Anne und ihrer Tochter Charlie, die mitten in der Pubertät steckt und ihrer Mutter mit ihrem Pferdewissen zur Seite steht. Die Kombination aus Krimi, Familiengeschichte und kritischer Auseinandersetzung mit dem Thema Klonen macht diesen Roman zu einem fesselnden Leseerlebnis. Stutenblut – Der Skandal Im zweiten Band wird Kommissarin Anne Moll erneut mit einem brisanten Fall konfrontiert: Ein Vertreter eines deutschen Pharmaunternehmens reist auf eine Stutenfarm nach Südamerika und entdeckt dort erschütternde Zustände. Kurz darauf wird in Mecklenburg ein Schweinebauer ermordet. Anne ermittelt und deckt Verbindungen zwischen Massentierhaltung, der Pharmaindustrie und illegalen Praktiken auf. Auch in diesem Band spielt die Beziehung zwischen Anne und ihrer Tochter Charlie eine wichtige Rolle. Die Autorin verwebt geschickt persönliche Geschichten mit gesellschaftskritischen Themen und schafft so einen Krimi, der nicht nur spannend, sondern auch zum Nachdenken anregt. Anna Castronovo gelingt es, in ihren Pferdekrimis packende Kriminalfälle mit kontroversen Themen zu verknüpfen. Ihre Bücher sind nicht nur für Pferdeliebhaber:innen interessant, sondern für alle, die sich für spannende Geschichten mit Tiefgang und gesellschaftlicher Relevanz begeistern. Wer mehr über die Autorin und ihre Werke erfahren möchte, denen kann ich nur empfehlen, schaut unbedingt mal auf ihrer Website vorbei! 👉 Anna Castranovo Dort gibt es noch mehr Bücher, die euch begeistern werden, Leseproben und ganz viel Hintergrundinformationen zur Autorin und ihren Romanen. Ich kann nur nochmal betonen: Nicht nur lesenswert – sondern berührend!
von Sandra Strehle 13. Mai 2025
20/2025 Was könnte es Schöneres geben, als die kreative Schreibzeit für meine Bücher mit einem Ausritt durch die Westlichen Wälder zu krönen? Das gleichmäßige Klappern der Hufe im Tölt lässt uns Islandpferdereiter:innen selig werden. Das Rascheln der Blätter, der Duft nach Moos und frischem Holz – all das erdet mich. Deshalb nenne ich mich mit einem Augenzwinkern auch „Schreibende Islandpferdereiterin“. Doch während ich mich im Kopf durch die Kapitel meines nächsten Romans arbeite, klopfte plötzlich eine ganz andere Herausforderung an: Unser Hofturnier im Mai. Ich gebe zu: Zuerst sträubte ich mich dabei zu sein. Prüfungen, Turniertrubel, Wertnoten – wenn ich nur daran denke, bekomme ich schon Schnappatmung. Aber die Überzeugungs-kraft meiner Stallgemeinschaft war hartnäckig. Nun bin ich also gemeldet: für Tölt in Harmony und der Geschicklichkeitsprüfung durch einen lustigen Parcour. Gerne wäre ich auch eine Töltprüfung auf der Ovalbahn mitgelaufen. Mein Islandpferd hat eine gute Veranlagung für Tölt, aber auch unendlich viel Energie. Wenn dann mehrere Reiter:innen um die Ovalbahn preschen, der Trubel des Turniergeschehens für Aufregung sorgt, könnte es durchaus sein, dass sie mir auf der Bahn davonschießt. Das möchte ich nicht riskieren. Was nicht heißt, dass ich aufgebe. Im Gegenteil. Es ist der perfekte Ansporn, mich diesen Herausforderungen zu stellen. Was mir eindeutig fehlt? Die Zeit zum Üben bis zum Turnier. Meine letzte Reitstunde liegt mindestens zwei Jahre zurück, da ich es vorgezogen habe, nach den endlosen Schreibtischstunden gemütlich durch den Wald zu reiten. Sogar das Wissen über die genauen Anforderungen muss ich mir erst aneignen. Deshalb nehme ich euch mit auf meinen kleinen Selbstversuch – und erkläre, worauf es in den Prüfungen ankommt. Tölt in Harmony – Die Harmonie zählt Tölt in Harmony ist ein noch recht junges Prüfungsformat im Islandpferdesport. Entwickelt wurde es mit dem Ziel, die Ausbildung nach klassischen Prinzipien (Anlehnung an die Skala der Ausbildung) auch im Islandpferdesport zu etablieren – und so der Reitweise mehr Tiefe und Fairness gegenüber dem Pferd zu verleihen. Laut IPZV-Definition geht es in diesen Prüfungen vor allem um: Losgelassenheit und Leichtigkeit des Pferdes feine Hilfengebung durch den Reiter harmonisches Miteinander – keine Show, keine Spannung, kein Druck natürliche Töltmechanik , kein erzwungener Takt oder spektakuläre Bewegungen Die Pferde werden mit feinen Zügelverbindungen vorgestellt, dürfen sich frei und locker im Tölt bewegen. Wichtiger als spektakulärer Aktion ist der klar erkennbare Viertakt , der gleichmäßige Rhythmus, und das ruhige Gesamtbild . Die Bewertung erfolgt in drei Klassen (Level 1–3), angepasst an Ausbildungsstand und Können: Level 3 (Einsteiger): u.a. Tölt auf gerader Linie, einfache Übergänge Level 2 (Fortgeschrittene): bereits mehr Lektionen, Übergänge, Handwechsel Level 1 (Ambitionierte Reiter): anspruchsvolle Linienführung, viele Übergänge Ich bin – zum Glück – als Einsteiger gemeldet und präge mir jetzt die Bahnfiguren ein.
von Sandra Strehle 9. Mai 2025
19/2025 Ich habe das gewagt, wovor viele warnen: ChatGPT mit meiner Leseprobe gefüttert.😅 Band 1 der Jugendbuch-Reihe ist nach dem Lektorat in der letzten Überarbeitungsrunde und ich bin ziemlich sicher, dass die Veröffentlichung für Herbst realistisch ist. Deshalb war ich neugierig. Was sagt ChatGPT über meine Leseprobe? Welche Tipps gibt es, die ich noch berücksichtigen könnte? Und siehe da: Das Feedback war durchaus hilfreich. Ich war überrascht, wie tiefgreifend die KI auf Handlungsstränge, den Spannungsbogen und in die Anlage der Protagonistin, mit dem von mir gewünschten Entwicklungspotenzial, eingegangen ist. Dabei werde ich ganz offen mein Optimierungspotenzial preisgeben. Ganz schön spannend!😎 Stil und Wirkung – Was schon sehr gut funktioniert: Identifikationspotenzial : Hanna ist eine glaubwürdige und sympathische Protagonistin. Ihre Konflikte – Schulstress, Beziehungskrise, die Liebe zum Pferd – sind realitätsnah und treffen genau den Nerv jugendlicher Leser:innen. Viele werden sich in ihrer Zerrissenheit zwischen Pflichtgefühl und Freiheitsdrang wiederfinden. Dialogführung : Die Dialoge klingen authentisch und lebendig. Die Stimme der Teenager ist gut getroffen – mit kleinen Eigenheiten („Du nervst!“, „Du bist seltsam, Hanna!“), wie sie Jugendliche tatsächlich verwenden. Thematische Tiefe : Du greifst ernste und relevante Themen auf: Leistungsdruck, Selbstfindung, erste Liebe, Freundschaft, Selbstbestimmung. Besonders positiv fällt auf, dass der Pferdekontext nicht oberflächlich ist, sondern sich harmonisch in Hannas Leben einfügt, ohne klischeehaft zu wirken. Struktur und Lesefluss : Du nutzt kurze Szenen, klare Perspektive (Hanna), gute Erzählrhythmik – das alles macht den Einstieg flüssig und angenehm. Besonders für Jugendliche ist diese klare Struktur wichtig. Verbesserungspotenzial – Vorschläge für die finale Überarbeitung: Straffen einzelner Absätze : Stellenweise wiederholt sich Hannas Gedankenwelt leicht („Warum versteht Daniel nicht …“, „Sie wollte doch nur …“). Hier könntest du kürzen oder mit innerem Monolog arbeiten, der emotionaler oder überraschender ist. Beispiel : Statt: „War es so abwegig, von dem Menschen, der einem am wichtigsten war, etwas mehr Verständnis zu erwarten?“ → kürzer und pointierter: „Nicht mal er verstand sie. Das tat weh.“ Dynamik in beschreibenden Szenen erhöhen : Wenn Hanna z. B. mit Lea zum Stall radelt, ist der Text nah an den Figuren, aber könnte noch mehr Energie vertragen. Nutze kurze, bildhafte Sätze, um Tempo und Emotion zu vermitteln – vor allem im Kontrast zu ruhigeren Szenen (z. B. bei der Projektarbeit). Innere Konflikte schärfen : Hannas Pflichtgefühl ist ein zentraler Aspekt. Es wäre stark, wenn du ihr inneres Dilemma noch deutlicher machst – etwa durch Gegensätze zwischen Wunsch („Ich will frei sein“) und Angst („Ich darf nicht versagen“). Dadurch wird ihre Entwicklung über den Roman hinweg greifbarer. Pferde als Spiegel von Emotionen nutzen : Du hast das schon schön angedeutet, z. B. bei Katla am Paddock. Nutze die Pferde noch stärker als emotionale Spiegel oder Kontrast zu menschlichen Konflikten. Pferdemädchen „fühlen“ Szenen mit Tieren besonders stark. Sanft mit Exposition umgehen : Manche Hintergrundinfos (z. B. Jonas’ frühere Ausbildung, Hannas Schuldruck) sind ein bisschen erklärend eingeflochten. Schau, ob du einige davon eleganter über Dialog, Andeutungen oder Rückblenden einbinden kannst. Abschließende Empfehlung: Dein Schreibstil ist absolut passend für deine Zielgruppe: glaubwürdig, gefühlvoll, klar strukturiert und mit sympathischen Figuren. Besonders hervorzuheben ist, dass du ein Buch über Islandpferde schreibst, das mehr ist als nur ein „Pferdebuch“. Die Botschaft „Geh deinen Weg“ spiegelt sich auf vielen Ebenen wider. Für die letzte Überarbeitung empfehle ich dir: Stringenz und Klarheit in der Sprache weiter schärfen Emotionale Tiefe ausbauen – durch innere Monologe, Symbolik (Pferd als Spiegel), Kontraste Den Spannungsbogen schon im ersten Kapitel sanft andeuten (Jonas könnte da der Schlüssel sein) Mit viel Herz, einem sicheren Gefühl für Sprache und tiefem Verständnis für die Lebenswelt pferdebegeisterter Jugendlicher erzählst du in ISILOVE – Geh deinen Weg von Selbstbestimmung, Freundschaft und erster Liebe. Ein starker Auftakt für eine Buchreihe, die junge Leser:innen nicht nur mitnimmt, sondern auch berührt. Wer Islandpferde liebt, wird Hanna und Katla nicht mehr vergessen wollen. Die Kraft der Ausdauer Was soll ich sagen? Geniales Feedback! Und ein Versuch wert! Doch bitte niemals ein komplettes Roman-Manuskript hochladen. Die KI kann anhand einer Szene oder kurzer Textpassagen schon sehr gut analysieren, was deinem Text noch fehlt und welches Potenzial darin steckt. Deshalb setze ich mich nun zum x-ten Mal an meine Geschichte. So sieht ein realistischer Werdegang eines Romans aus. Man denkt sich Figuren aus, überlegt sich wochenlang, den Spannungsbogen, welche Szenen passt in den Plot, welche kann getrost ausgelassen werden. Danach geht es ans Schreiben der Rohfassung. Und nicht, dass ihr denkt – jetzt wäre es geschafft. Nein, jetzt fängt die Arbeit erst richtig an. Es geht ans Überarbeiten. Bevor ich mein Manuskript an meine Lektorin geschickt habe, saß ich sieben Runden am Schreibtisch. Dann folgte die Testleser-Phase - auch dieses Feedback wurde eingearbeitet. Dann war es soweit, endlich war die Geschichte reif für das Lektorat. Auf diesen Schritt solltest du als Autor:in niemals verzichten. Die KI ersetzt niemals die Arbeit einer guten Lektor:in. Im Gegenteil, das umfangreiche Feedback aus dem Lektorat trägt dazu bei, dass ich mich als Autorin kontinuierlich weiterentwickeln kann. Ganz schön viel Zeit, die da hinter einem einzigen Buch steckt! Deshalb mache ich mich an die Arbeit! Dann schaffe ich das Veröffentlichungsziel für ISILOVE – Geh deinen Weg im Herbst 2025, einzuhalten. Falls du Lust bekommen hast auf die Leseprobe – die findest du hier: https://www.tami-leysing.com/jugendbuch
von Sandra Strehle 28. April 2025
18/2025 In einer Welt, in der die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben zunehmend verschwimmen, erscheint die Suche nach einer erfüllten Work-Life-Balance oft wie ein ferner Traum. Wir sitzen im Home-Office, haben hochgesteckte Karriere-Ziele und wollen uns kreativ verwirklichen. Wie also können wir diesen Traum Realität werden lassen? Indem wir uns bewusst Zeit für alle Lebensbereiche einplanen: für die Arbeit, in meinem Fall, das Schreiben von Büchern, aber auch Bewegung, Schlaf und Achtsamkeit. Wie kann es gelingen, einen ausgewogenen Alltag zu gestalten, der uns Erfüllung schenkt? 1. Achtsamkeit als Fundament Achtsamkeit bildet die Basis einer stabilen Work-Life-Balance. Im hektischen Berufsalltag verlieren wir oft den Zugang zu uns selbst. Regelmäßige Meditationen und bewusste Atemübungen helfen dir, Klarheit und Gelassenheit zu bewahren. Warum nicht auch mal zwischen zwei Aufgaben kurz innehalten, und bewusst drei tiefe Atemzüge nehmen, um sich dann wieder konzentriert, dem nächsten Projekt zuzuwenden. Oder direkt den Tag mit einer wichtigen, neue Routine beginnen: Tipp : Starte jeden Morgen mit zehn Minuten Achtsamkeitsmeditation und baue kleine achtsame Pausen in deinen Arbeitsalltag ein. 2. Kreativität und tägliches Schreiben Schreiben fördert die kreative Entfaltung und ist ein wunderbarer Ausgleich zum Arbeitsalltag. Mir gelingt das am besten mit den Morgenseiten. Dafür reserviere ich nur fünfzehn Minuten. Statt drei DIN A4 Seiten genügen auch DIN A5 Seiten. Dabei darf frei, das aufs Papier kommen, was dir gerade in den Sinn kommt. Entweder stellst du dir Fragen, die du für dich beantworten kannst oder schreibst hemmungslos drauf los. Das Geschriebene muss nicht sinnvoll, literarisch oder gar amüsant sein. Nein, es darf ganz ohne Wertung passieren. Es ist kein Text, der für andere gedacht ist, sondern ganz allein für dich! Gib deinen Gedanken Raum, damit sie sich entfalten können. Nach der Arbeit setze ich mich an meine Buchprojekte. Da wiederum folge ich einem Plot, lasse aber der Kreativität immer noch so viel Raum, dass sie sich entwickeln kann. So erweckst du Figuren zum Leben und lässt sie aus dem konstruierten Konzept heraustreten. Sie wachsen in ihrer Identität aus dem Charakterbogen hinaus. Da ich Zeit für das Schreiben reserviere, komme ich automatisch im Schreiprozess ein Stück weiter. Die Routine stellt sicher, dass dein Buchprojekt unwillkürlich fortschreitet! Tipp : Richte dir einen inspirierenden Schreibplatz ein und plane deine Schreibzeiten fest in den Tagesablauf ein, idealerweise morgens oder am frühen Abend. So, wie es am allerbesten in dein Leben passt. Und wenn sich deine Lebensumstände ändern, passt du deine Routine wieder an. Die Schreibzeit gehört zu deiner Quality-Time! 3. Bewegung und körperliche Aktivität Körperliche Bewegung reduziert Stress und verbessert dein allgemeines Wohlbefinden. Ob Reiten, Spazierengehen oder Fitnessübungen – regelmäßige Aktivität hält Körper und Geist gesund. Insbesondere das Reiten stärkt nicht nur den Körper, sondern fördert auch emotionale Stabilität und Konzentrationsfähigkeit. Es gibt sehr oft Momente, da denke ich, ich bin viel zu erschöpft, um noch zum Stall zu fahren. Trotzdem setze ich mich in Auto und spätestens, wenn ich mein Pferd aus dem Paddock hole, sind sämtliche Zweifel dahin. Dann genieße ich diese Zeit und komme tatsächlich jedes Mal tiefenentspannt wieder nach Hause. Danach bin ich viel ausgeglichener und zufriedener! Das kann in deinem Fall auch der Spaziergang oder die Runde mit dem Fahrrad sein? Hauptsache du verbringt deine Zeit draußen an der frischen Luft. Outdoor-Aktivitäten in der Natur wirken sich positiv auf dein komplettes Wohlbefinden aus. Tipp : Integriere mindestens drei Bewegungseinheiten von mindestens einer Stunde pro Woche, um Körper und Geist umfassend zu stärken. 4. Schlaf und Regeneration als essenzielle Bausteine Ausreichender Schlaf ist entscheidend für deine Produktivität und deine Gesundheit. Chronischer Schlafmangel führt zu Erschöpfung und reduziert deine Belastbarkeit. Davon kann ich ein Lied davon singen. Ich neige leider dazu, dieses wichtigen Punkt immer wieder zu vernachlässigen. Die Erschöpfungszustände, die sich dann einstellen, sind sehr deprimierend und es dauert sehr lange, bis wieder eine ausreichende Regeneration stattgefunden hat. Deshalb mach es ruhig von Anfang an richtig! Priorisiere daher sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht und etabliere feste Schlafenszeiten. Tipp : Gestalte eine entspannende Abendroutine, die Bildschirme ausschließt und dein Gehirn auf die Nachtruhe vorbereitet. Es gibt nichts Wertvolleres, als morgens erholt in den Tag zu starten. 5. Yoga und Meditation zur inneren Balance Yoga und Meditation sind ideale Begleiter auf dem Weg zu innerer Ausgeglichenheit. Yoga verbessert nicht nur deine Beweglichkeit und Stärke, sondern reduziert auch Stress. Meditation hilft dir, dich innerlich zu sammeln und geistige Klarheit zu gewinnen. Hast du Lust, dich mit mir zusammen, auf eine gemeinsame Yoga- und Achtsamkeitspraxis einzulassen? Lass uns gleich heute damit starten und lass mich wissen, wie es für dich funktioniert hat! Tipp : Übe täglich mindestens 15 Minuten Yoga und 10 Minuten Meditation, um innere Ruhe und Klarheit zu fördern. 6. Warum wir ausbrennen – und wie wir dem vorbeugen Burnout resultiert oft aus dauerhaftem Stress und fehlender Selbstfürsorge. Wir neigen dazu, unsere Grenzen zu überschreiten und unsere Bedürfnisse zu ignorieren. Um dem vorzubeugen, ist es wichtig, bewusste Pausen einzulegen und Warnsignale frühzeitig wahrzunehmen. Tipp : Führe regelmäßig einen kurzen Selbstcheck durch: Wie geht es dir wirklich? Was brauchst du aktuell? 7. Prioritäten setzen – für mehr Lebensqualität Eine ausgewogene Balance entsteht durch klare Prioritäten. Entscheide bewusst, welche Lebensbereiche besonders wichtig sind und räume ihnen gezielt Zeit ein. Berufliche Pflichten sind unverzichtbar, jedoch sollten deine Gesundheit, Familie und persönliche Entwicklung nicht zu kurz kommen. Tipp : Verwende einen Wochenplaner, um bewusst Zeitfenster für jeden Lebensbereich zu blocken und einzuhalten. 8. Die ideale Wochenstruktur für deine Balance Eine realistische Wochenstruktur könnte beispielsweise so aussehen: Berufliche Arbeit : ca. 30–40 Stunden pro Woche Kreatives Schreiben : täglich 1–2 Stunden, ca. 7–14 Stunden pro Woche Diese Aktivität kannst du mit deinem Hobby ersetzen Bewegung und Sport : ca. 3–5 Stunden pro Woche Darauf solltest du nicht verzichten! Yoga und Meditation : ca. 2–4 Stunden pro Woche Als Ausgleich zu einer fordernden sportlichen Aktivität Schlaf : 7–8 Stunden pro Nacht Unverzichtbar für deine Gesundheit! Achtsamkeit und persönliche Freizeit : mindestens 1 Stunde täglich Hier geht es um eine nötige Pause, eine Erholungsphase, für Körper & Geist! Passe diese Struktur flexibel an deine persönlichen Bedürfnisse an und überprüfe regelmäßig, ob sie noch stimmig ist. Strukturen dürfen sich verändern! Denke dabei daran, dass das Leben selbst sich dem Wechsel der Jahreszeiten fügt. So könnte auch deine Routine im Laufe eines Jahres variieren. 9. Gemeinschaftliche Achtsamkeit – Familie und Team einbinden Eine nachhaltige Work-Life-Balance entsteht auch durch gemeinsames Handeln mit Familie, Freund:innen und Kolleg:innen. Kommuniziere offen über deine Bedürfnisse und findet gemeinsame Rituale für Achtsamkeit und Kreativität. Dies stärkt eure Beziehungen und erhöht deine eigene Motivation. Tipp : Verabrede regelmäßige kreative oder achtsame Aktivitäten mit Freunden oder deiner Familie, um gegenseitig zu unterstützen und zu inspirieren. 10. Die Kraft der persönlichen Ziele Persönliche Ziele helfen dir, fokussiert zu bleiben und deine Balance langfristig aufrechtzuerhalten. Ich bin ein absoluter Fan von persönlichen Zielen. Das Leben besteht aus so viel mehr Themen, die wie unserer Arbeit. Themen, die genauso spannend und interessant sein können! Achte darauf, dass du dich nicht ausschließlich über deinen Beruf identifizierst! Setze dir realistische und erreichbare Ziele in den verschiedenen Lebensbereichen, die dich motivieren und dich wachsen lassen. Tipp : Notiere dir am Monatsanfang klare Ziele für Beruf, Kreativität, Gesundheit und persönliche Entwicklung und reflektiere regelmäßig deren Fortschritt. 11. Fazit: Finde deine eigene Balance Work-Life-Balance ist kein fixer Zustand, sondern ein kontinuierlicher Prozess der Anpassung und Selbstfürsorge. Durch bewusste Entscheidungen und regelmäßige Reflexion kannst du ein erfülltes Leben gestalten, in dem alle wichtigen Lebensbereiche harmonisch miteinander verbunden sind. Letztendlich entsteht Erfüllung aus der bewussten und achtsamen Gestaltung deiner Zeit – jeden Tag aufs Neue. Höre auf deine inneren Bedürfnisse und gestalte dein Leben in Einklang mit deinem eigenen Rhythmus. „Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens.“ John Steinbeck (amerik. Schriftsteller)